Ausbildung
Unsere Ausbildung umfasst sämtliche Themengebiete, die für eine umfangreiche Ausbildung erforderlich sind.
Dazu zählen Wildkunde, Wildbrethygiene, Wildverwertung, Wildkrankheiten, Rechtskunde in österreichischem Jagdrecht, Jagd- und Revierbetrieb, Hundekunde und die Einführung in die Arbeit mit einem Jagdhund, Brauchtum, Waffen- und Munitionskunde sowie Natur- und Umweltschutz.
Darüber hinaus erfahren Sie während des Jagdkurses allerhand Wissenswertes zu aktuellen Themen wie zum Beispiel die Jagd auf Social Media und profitieren vom reichhaltigen Erfahrungsschatz unserer Vortragenden. Während der Kurse und der Wiederholungstage haben Sie darüber hinaus die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und für Sie interessante Themen zu vertiefen.
Der Gesamtumfang unserer geblockten Vorbereitungskurse beläuft sich auf ungefähr 76 Stunden. In dieser Zeit erfahren Sie sowohl in der Theorie als auch in der Praxis alles Wissenswerte rund um das Thema Jagd und werden nachhaltig auf Ihre Jagdprüfung vorbereitet. Sie haben die Möglichkeit, unterschiedliche Kurse zu belegen, je nachdem, welcher am besten zu Ihrem persönlichen Terminkalender passt.
Unsere Präsenzkurse finden in der Regel von Montag bis Sonntag in der Zeit von 9:00-17:00 Uhr statt. Unsere Onlinekurse beginnen um 15:00 Uhr und enden – mit einer Abendpause – um ungefähr 22:00 Uhr.
Beim praktischen Unterricht werden Sie im richtigen Umgang mit Langwaffen unterrichtet und führen gemeinsam mit uns Übungen zur Wildkunde, Hege und Revierpflege durch. Die genauen Zeiten erfahren Sie während des jeweiligen Kurses, üblicherweise planen wir diesen Teil der Ausbildung an einem Wochenende ein.
Ihren persönlichen Lernfortschritt können Sie im Anschluss an den theoretischen Teil des Vorbereitungskurses auf unserer Online Lernplattform selbst überprüfen. In unseren Lerngruppen gibt es darüber hinaus Unterstützung durch Ihre Lernkolleginnen und Lernkollegen.
Bei unseren Wiederholungswochenenden können offene Fragen im direkten Austausch mit unseren Lektoren abgeklärt werden.
Vorkenntnisse sind für unsere Kurse keine nötig. Viele unserer TeilnehmerInnen kommen aus keinem jagdlichen Umfeld und absolvieren Ausbildung und Prüfung mit Bravour. Es hat sich bisher gezeigt, dass bei entsprechender Lernbereitschaft der Großteil der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer die Prüfung besteht. Über unsere Social-Media-Kanäle erfahren Sie in regelmäßigen Abständen mehr zur aktuellen Erfolgsquote unserer angehenden Jungjägerinnen und Jungjäger.
Mit unseren unterschiedlichen Kursmodellen gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ein und bieten für jeden Terminkalender passende Modelle an.
Bei unseren Präsenzkursen sind alle Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer anwesend, wodurch sich der Unterricht sehr dynamisch gestaltet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen sich auf persönlicher Ebene kennen und entwickeln daraus oftmals Freundschaften und berufliche Netzwerke. Alternativ bieten wir ortsunabhängige Onlinekurse via Zoom an.
Der zweite wichtige Unterschied betrifft die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Onlinekurse sind für eine unbeschränkte Anzahl an Personen ausgelegt, unsere Präsenzkurse werden mit maximal vierzehn Personen abgehalten.
Prüfung
Beim Wiener Landesjagdverband müssen Sie mit Kosten von rund 390 Euro kalkulieren. Dieser Betrag beinhaltet die Prüfungsgebühr, die Mitgliedschaft beim Wiener Landesjagdverband, das Ausstellen des Zeugnisses, die Einschreibgebühr, das Wiener Abzeichen, eine Jagdhaftpflichtversicherung für Jungjäger im ersten Jahr sowie Ihre erste Jagdkarte.
Der praktische Teil der Jagdprüfung besteht aus der Schießprüfung am Schießplatz in Wiener Neustadt. Bei der Prüfung möchten die Prüfer sehen, dass Sie mit unterschiedlichen Waffenmodellen hantieren können.
Im ersten Schritt sollen Sie fünf Schuss auf 100 m Distanz mit einer Büchse abgeben und dabei auf eine Gamszielscheibe zielen. Im Anschluss gilt es, beim Tontaubenschießen mit einer Schrotflinte mindestens 3 von 10 Tontauben zu treffen.
Der Umgang mit Langwaffen erfordert einiges an Übung. Unsere Übungstage auf dem Schießplatz bieten Ihnen die Möglichkeit, sich gut auf die Prüfung vorzubereiten, eigenständiges Üben ist dennoch erforderlich. Sollten Sie darüber hinaus weitere Übungseinheiten benötigen, können Sie bei uns weitere Trainingseinheiten buchen.
Unsere Online Lernplattform „Schlaufuchs“ ist darauf ausgelegt, Sie bestmöglich auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. Die von uns gestellten offenen Fragen basieren auf jahrelanger Erfahrung und können von Ihnen unter Zuhilfenahme unserer Lernunterlagen schriftlich ausgearbeitet werden. Damit setzen Sie sich eingehend mit den Lerninhalten auseinander und können sich auf das Prüfungsgespräch optimal vorbereiten.
Die theoretische Jagdprüfung wird in Form eines mündlichen Prüfungsgespräches abgehalten. Die Prüfungskommission besteht aus drei Fachprüfern aus den Gebieten Jagdgesetz & Jagdbetriebslehre, Jagdhundewesen und Waffenkunde & Wildkunde. Zum Schluss der theoretischen Prüfung wird das Prüfungsergebnis im Zuge eines kommissionellen Beschlusses der Fachprüfer bekanntgegeben. Sie dürfen zur theoretischen Jagdprüfung auch dann antreten, wenn Sie die Schießprüfung nicht bestanden haben.
Jagdkarte
Nach dem erfolgreichen Ablegen der theoretischen und praktischen Jagdprüfung können Sie Ihre Jagdkarte beim zuständigen Magistratsamt der Stadt Wien (MA 58) beantragen.
Wir bilden wohnsitzunabhängig zur Erlangung der österreichischen Jagdkarte aus!
Unsere Ausbildung wird in ganz Österreich anerkannt.
Der Wiener Landesjagdverband bietet im Gegensatz zu allen anderen österreichischen Bundesländern ein wohnsitzunabhängiges Prüfungsmodell an.
Da es sich bei der Jagdprüfung um eine behördliche Prüfung handelt, muss diese in den anderen Bundesländern dort abgelegt werden, wo man seinen Wohnsitz angemeldet hat.
Viele befreundete oder verwandte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen Gegenden nutzen diesen Vorteil von Jagdkarte.at, um gemeinsam einen Vorbereitungskurs zu besuchen.
Jagdkarte.at bietet damit allen Jagdinteressierten die Möglichkeit, wohnsitzunabhängig ihre Jagdausbildung für Österreich zu absolvieren und beim Wiener Landesjagdverband zur Jagdprüfung anzutreten.
Nach der erfolgreich abgelegten Jagdprüfung können Sie in Ergänzung zur Wiener Jagdkarte weitere Jagdkarten oder Gastkarten für andere Bundesländer lösen
Ja, eine Ausnahmegenehmigung vom 15jährigen Waffenverbot erhalten Sie problemlos, wenn Sie die Jagd ausüben möchten, oder wenn Sie Sportschütze oder Mitglied eines traditionellen Schützenvereins sind.
Welche sachlichen Argumente gibt es für die Jagd?
Zirka 10 Prozent der Österreicher leben vegetarisch oder vegan. Umgekehrt heißt das: 90 Prozent tun dies eben nicht. Umgelegt auf die Gesamtbevölkerung bedeutet das, dass jeder Österreicher pro Jahr rund 65 Kilogramm Fleisch zu sich nimmt. Der Wildfleischanteil davon ist mit 0,7 Prozent minimal. Wildbret ist das wesentlich gesündere und nachhaltigere Fleischlebensmittel. Wildbret kommt ohne Massentierhaltung, ohne Einsatz von Antibiotika und ohne Gammelfleischskandale aus. Die entnommenen Stücke führen ein stressfreies Leben ohne Bewegungseinschränkungen mit gesunder Äsung.
Die Jagd ist aufgrund der zu erhaltenden Biodiversität ein Muss. Die Naturlandschaft, wie unsere Vorfahren sie kannten, hat der Mensch schon längst durch diverse Eingriffe (sei es durch die Industrialisierung, ausgedehnte Freizeitbeschäftigung in der „Natur“, Tourismus, etc.) eingeschränkt und zur Kulturlandschaft gemacht. Viele Wildarten könnten ohne Hegemaßnahmen der Jägerschaft nicht überleben – Verlierer dieser Kulturlandschaften wie der Hase und das Rebhuhn wären bereits abhandengekommen. Das Prädatorenverhältnis hat sich ebenso stark verändert! Bei Strecken in den 90er Jahren kamen auf 200 Hasen 1 Fuchs, heute haben wir ein Verhältnis von 20:1! Nicht heimische, teils von Tierrechtsaktivisten freigelassene Wildarten wie der Waschbär und der amerikanische Nerz setzten unserem Niederwild ebenso massiv zu!
Jagd schützt auch vor gefährlichen Krankheiten. Noch immer gibt es Krankheiten, die von Wildtieren auf den Menschen und seine Haus- und Nutztiere übertragbar sind. Fuchsbandwurm, Tollwut, Aujeszkysche Krankheit, Räude, Vogelgrippe – die Jagd dämmt hier ein und setzt präventiv Maßnahmen!
Ebenso ein essenzieller Punkt ist es, der nichtjagenden Bevölkerung klar zu machen, wie sehr sie – oftmals nicht wissentlich – in das Leben unserer Wildtiere eingreift. Natur bedeutet für viele Freiheit. Diese Freiheit sollte jedoch dort enden, wo sie unsere Tier- und Pflanzenwelt massiv einschränkt. So wird durch die enorme Zunahme an oft städtischen „Naturnutzern“ der Lebensraum und auch der Bewegungsradius unserer Wildtiere enorm eingeschränkt.