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Der Mönchsgeier

„Er ist nur dann leicht zu schießen, wenn er eben eine tüchtige Mahlzeit gehalten hat, ja so unbehülflich und dumm, dass er sich ergreifen oder todtschlagen läßt. Hier ein Beispiel: Jener, bei Carlsruhe in Schlesien gefangene, graue Geier, war, bei starkem Regenwetter, eben sehr emsig beschäftigt, eine Gans zu verzehren, als ihn ein vorübergehendes Weib gewahr ward, ihn voll Verwunderung ganz in der Nähe betrachtete, und da es sahe, daß der große Fresser keine Lust zeigte, sich fort zu machen, ihre Schürze losband, den Geier damit bedeckte, band und nach Hause schleppte, wo er dem Herzoge von Würtemberg ausgeliefert wurde und nachher in die Stuttgarter Menagerie kam. – In Fuchseisen, worauf als Köder ein Stück Fleisch befestigt ist, wird er leicht gefangen.“

Auf diese Weise hat J. A. Naumann auf mehreren tausend Seiten die unterschiedlichsten Vogelarten umfassend beschrieben und deren Eigenarten im Detail für die Nachwelt erhalten.

Zu finden sind diese Aufzeichnungen dank der wunderbaren Arbeit des Biodiversity Heritage Library, das allerhand literarische Schätze aufbereitet und für die Allgemeinheit auf deren Webseite öffentlich zur Verfügung stellt.

In unserem Beispiel geht es um die Jagd des Grauen Geiers (Vultur cinereus. Linn.), der auch wie folgt beschrieben wird: Großer – aschgrauer – gemeiner – brauner Geier, Mönchsgeier, Arriangeier, Kahlkopf, pyrenaischer Adler.

Wer der alten Frakturschrift mächtig ist, findet hier unzählige Buchseiten voller alten Wissens und kann sich ausführlich damit beschäftigen.

Der Cinereous Vultur ist mit einer Flügelspannweite von knapp 3 Metern einer der größte Geier weltweit. Er ist dunkelbraun gefärbt und seine Federn am Hals erinnern an eine Mönchskutte, weshalb er vielerorts Mönchsgeier genannt wird.

Heute finden sich laut der Vulture Conservation Foundation 96 Prozent aller Brutpaare in Spanien. Früher war der große Raubvogel auch in Portugal, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Slowakei und Rumänien beheimatet.

Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass die hier wiedergegebenen historischen Textstellen nicht die Position von Jagdkarte.at widerspiegeln sondern der Veranschaulichung von Überlieferungen nach Johann Andreas Naumann dienen.

Quelle: 1.T. (1820) – Johann Andreas Naumann’s Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, nach eigenen Erfahrungen entworfen – Biodiversity Heritage Library, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas. F. E. Köhler

Foto: Jevgeni Fil, Pixabay

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