Wusstet ihr, dass der „Gamsbart“ gar nicht aus „Barthaaren“ hergestellt wird sondern aus den Grannenhaaren von Gamsböcken?
Diese langen, dunklen Haare wachsen auf dem Aalstrich der Tiere, dem Rückenbereich zwischen Genick und Wedel. Je länger diese Haare sind und je heller deren Spitze, der sogenannte „Reif“, umso wertvoller sind sie.
Von Gamsbartbindern werden sie in stundenlanger Handarbeit sorgsam zusammengebunden. Was die Weitergabe dieses Handwerks betrifft, geht der Bartbinder vom Offensee einen anderen Weg als seine Vorgänger: Als Erster seiner Zunft hat er sein Wissen um die moderne Bartbinderei niedergeschrieben und die Arbeitsschritte in dem reich bebilderten Buch „Wildbärte – Anleitung vom Rupfen bis zum Binden“ zusammengeschrieben.
Für einen üppigen Gamsbart braucht es mitunter bis zu zehn Gamsböcke und bis zu 60.000 dieser seltenen Haare, wobei gar nicht gewährleistet ist, dass jeder der erlegten Gamsböcke diese spezifischen Grannenhaare tatsächlich aufweist.
Ein Tipp an dieser Stelle: Streicht niemals über einen Gamsbart! Das gilt als absoluter Faux-Pas! Denn krümmt man auch nur ein Haar, so ist die ganze Schönheit dahin!