Die Jagd hat sich im Laufe der Zeit immer wieder den gesellschaftlichen Anforderungen anpassen müssen. Betrachtet man die Entwicklung der Jagd im Wandel der Zeit – wurde diese in der Urzeit ausschließlich zur Fleisch- und Kleidungsbeschaffung benötigt. Im Laufe der Geschichte entwickelte sie sich vom Stillen der
Grundbedürfnisse immer mehr zu einem gesellschaftlichen Ereignis des höhergestellten sozialen Standes. So wurden verschiedenste Jagdmethoden in der Geschichte entwickelt.
In Österreich hat sich die klassische Ansitzjagd als bevorzuge Jagdmethode implementiert. Durch den stärker werdenden Druck im Forst-Jagd-Dialog muss der Jäger von heute immer wieder neue, effiziente Jagdstrategien entwickeln. Dabei ist oft der Blick in die Vergangenheit lohnenswert.
Riegel- und Drückjagden gab es schon sehr lange, so wurden diese als gesellschaftlicher Höhepunkt bzw. Abschluss im Jahr zelebriert. Oft steht der Schüsseltrieb im Vordergrund. In jüngerer Zeit werden spezielle Jagdmethoden wie die „Laute Jagd“ mit Hunden als Reduktionsunterstützung durchgeführt.
Auch haben moderne Weiterentwicklungen von Optik, Waffentechnik und Zubehör in der Jagd ihre Berechtigungen und Vorteile. Klar ist es, dass eine Änderung alleine nie das Allheilmittel sein kann. Der Versuch, andere Wege zu beschreiten, ist oftmals steinig und bringt auch Rückschläge.
Unser Wild ist anpassungsfähig und lernt mit Änderungen schnell umzugehen. Umso unberechenbarer müssen wir Jägersleute bei unseren Jagdmethoden sein. Wichtig ist es, Altbewährtes zu hinterfragen und kritisch zu durchleuchten. Nur so kann man weiterkommen.
Man sollte sich stets eine eigene Meinung bilden und auch den Mut dazu haben, über den Tellerrand hinauszusehen und Traditionen aufzubrechen. Es zeigt sich, dass ein Mix aus vergessenen bzw. gegenwärtigen und zukünftigen Strategien die Jagd bestehen lassen wird.
Nur durch ein stetiges Lernen, Anpassen, Ausprobieren und Umsetzen, werden wir uns als Jäger behaupten können und die an uns gestellten Anforderungen erfüllen. Das Spannende bei unserem Weidwerk ist, auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz von Praktikern, Expertisen der Wissenschaft und auf Ideen Andersdenkender zugreifen zu können. Diesen heißt es zu nützen.